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„Ich lebe in Städten. Sie sind mein Zuhause. Der urbane Raum ist mein Alltag. Ich bewege mich durch ihn wie durch mein Wohnzimmer. Ich kenne seine Ecken und Kanten, seine Kuschelorte. Ich kenne die Straßen, viel befahren, viel begangen, auch von mir. Er ist Teil meines Denkens, meiner Welt. Aber wo sind meine Perspektiven in der Literatur? Wo sind die Blicke der Frauen*, der People of Colour, der Queeren? Mir fehlt das auf Papier geschriebene Wort. (…) Flâneusen* schreiben Städte. Ich schreibe meinen Blick auf die Stadt und schreibe damit die Stadt neu, definiere sie neu im Geschriebenen, mache mein Erleben sichtbar.“ („Flexen. Flâneusen* Schreiben Städte“ , Seite 11) 

 

Flanieren als feministische Strategie, sich den Stadtraum anzueignen – obgleich die Figur des Flaneurs doch männlich besetzt ist. Özlem Özgül Dündar und Katia Sophia Ditzler lesen dazu in der Bauhütte Kreuzberg aus ihrer Anthologie „Flexen. Flâneusen* Schreiben Städte“, die Perspektiven von Frauen*, BIPoC und queeren* Menschen in Berlin, Paris, Jakarta, Istanbul und Mumbai versammelt. Im Anschluss an die Lesung findet ein Publikumsgespräch statt.

Özlem Özgül Dündar (*1983 in Solingen) studierte Literatur und Philosophie in Wuppertal und anschließend am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Dündar schreibt Lyrik, Prosa, szenische Texte, Essays, performte mit ihren Kollektiven „Kanak Attak Leipzig“ sowie dem „Ministerium für Mitgefühl“ und ist als Herausgeberin sowie als Übersetzerin tätig. Sie erhielt den Kelag-Preis in Klagenfurt und das Rolf-Dieter- Brinkmann-Stipendium 2018. Für ihr Stück Jardin d’Istanbul wurde sie 2015 mit dem Retzhofer Dramapreis ausgezeichnet. Sie ist Mitherausgeberin von „Flexen. Flâneusen* Schreiben Städte“, erschienen im Verbrecher Verlag (2019). 2018 erschien ihr Gedichtband „gedanken zerren“ im Elif Verlag. 

Katia Sophia Ditzler (*1992) studierte in Leipzig, Berlin, Kiew, Moskau und Yogyakarta Literarisches Schreiben, Musikwissenschaft, Schattenpuppentheater, Ethnologie und Indologie/Tibetologie/Mongolistik. Ditzler arbeitet interdisziplinär zwischen Literatur, Musik, Video, Performance und Neuen Medien. Sie veröffentlicht regelmäßig in Zeitschriften und Anthologien, zeigt Filme und Performances auf verschiedenen Festivals. Ihr Text „Jakarta“ ist Teil der Anthologie „Flexen. Flâneusen* Schreiben Städte“, Verbrecher Verlag (2019). 

Die Lesung findet im Rahmen einer Kooperation der Bauhütte Kreuzberg e.V. mit feldfünf e.V. statt. Sie ist Teil des von feldfünf e.V. organisierten Ausstellungs- und Performancefestivals „Flaneurin* oder Spaßverderberin*?“